Seit 2019 arbeitet ORION in engem, intensivem Austausch mit dem rumänischen Patriarchat (Patriarhia Română) an einem außergewöhnlichen Beleuchtungsprojekt für die Romanian National Cathedral in Bukarest.
Das rumänische Patriarchat (Patriarhia Română, Biserica Ortodoxă Română - BOR) ist die autokephale (eigenständige) Rumänisch-Orthodoxe Kirche und eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt mit Millionen von Mitgliedern, vor allem in Rumänien und der Republik Moldau.
Im Rahmen dieser Kooperation wurden von ORION zwischen 2019 bis 2024 fünf monumentale Großleuchten entwickelt, deren finale Beauftragung 2024 erfolgte. Nach einem Jahr Produktionszeit wurden die ersten Luster ausgeliefert.
Der größte Luster beeindruckt mit einem Durchmesser von rund 8,5 Metern, einem Gewicht von etwa 1,8 Tonnen und einer edlen Bronze-Oberfläche. Ergänzt wird das imposante Erscheinungsbild durch aufwendig gefertigte Messingguss-Zierelemente sowie exklusive weiße Onyx-Details.
Technologisch sind die Leuchten auf höchstem Niveau: Sie können über ein digitales DALI-System gesteuert werden und bieten damit maximale Flexibilität in der Beleuchtung.
Das gesamte Projekt ist ein Beispiel für höchste Handwerkskunst und Qualität – 100 % Made in Austria.
Interview mit Projektleiter Otmar Hladky
Projektleiter Otmar Hladky, ORION Produktentwickler und -planer, war federführend von Anfang an dabei - von der Entwicklung der Leuchten über die Produktion bis zur Montage. Vielen Dank, Otmar, dass du uns für ein Interview zur Verfügung stehst!
Wie bist du eigentlich zum Leuchtendesign gekommen – und was fasziniert dich an großen Lüstern?
Das war Teil meiner Ausbildung als Gürtler, Gold- und Silberschmied an der HTL in Steyr, und dann weiter an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Die Größe ist für mich nicht entscheidend, viel wichtiger ist wie eine Leuchte im Raum wirkt. Es gibt auch faszinierende Steh- oder Wandleuchten, wie gesagt - auf die Lichtwirkung kommt es an.
Als du das erste Mal von diesem Projekt für die Kathedrale gehört hast: Was war dein spontaner Gedanke?
„Biiieeep“, was soll das werden, ist das überhaupt machbar?
Wie gehst du an so eine Aufgabe heran – einen Luster für ein sakrales Bauwerk zu entwerfen?
Egal ob sakral oder nicht, bei einem Projekt wie diesem gilt es als Erstes immer, die räumlichen Gegebenheiten zu erfassen und auszuloten wie sich die Wünsche des Kunden damit vereinbaren lassen.
Welche Ideen oder Symbole solltest du in das Design einfließen lassen?
Die wichtigsten Details, die sich erst im Laufe zahlreicher Besprechungen heraus kristallisiert haben, waren die St. Stefans-Krone, das spezielle Kreuz und die Flügel sowie die Verwendung von weißem Onyx als Zierelement.
Was war für dich die größte technische Herausforderung?
Das waren eindeutig die Aufhängungen und damit verbundene Statik der Luster, die in transportfähige Sektionen geteilt werden mussten.
Mit welchen Materialien hast du gearbeitet, und warum genau mit diesen?
Es wurde wo immer möglich Messing für alle sichtbaren Teile verwendet, um die vom Kunden gewünschte Oberfläche zu erzielen. Wohingegen alle tragenden Teile und Verbindungselemente aus statischen Gründen in Stahl ausgeführt wurden.
Du warst selbst bei der Montage in Bukarest dabei – gab es Augenblicke, an denen du dachtest: Das schaffen wir nie?
Nein, gab es nicht. Die Frage, die sich gestellt hat, war, wie lange es dauern würde, die Luster zu montieren.
Was ist für dich das schönste Kompliment, das man deiner Arbeit machen kann?
Wenn die Erwartungen der Kunden erfüllt oder übertroffen wurden und sich das Leuchten in ihren Gesichtern widerspiegelt.
Möchtest du uns sonst noch etwas mit auf den Weg geben?
Es gibt immer eine Lösung, die Frage ist nur wie lange es dauert, die Richtige zu finden, auch wenn das manchmal bedeutet nein zu sagen.